Anlässlich des diesjährigen COTA ( Castles on the Air ) aktiviert der DARC-Ortsverband R33 Schiefbahn das Schloss Neersen mit der COTA Nummer NRB 021. Vorgesehen ist Funkbetrieb unter dem Clubrufzeichen DR3S, dem Schulrufzeichen des St.Bernhard-Gymnasiums DB0GX und den Ausbildungscalls DN4SB und DN7ZZ vom Schlosspark aus  am Sonntag, 18. Mai 2008 zwischen 10 und 16 Uhr auf 70 cm, 2m , 20m und 40 m.

 

Dieses Bild und die Seite aktualisiert sich nur am Sonntag, 18.05.08 alle 10 Minuten.

Burg Neersen                                         Text aus http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Neersen

Das Schloss Neersen war bei seiner Erbauung noch eine Wasserburg am Fluss Niers, der bis zu seiner Begradigung im Jahr 1930 direkt am Schloss vorbei führte (daraus entstand aller Vermutung nach der Name Neersen). Heute ist die Niers ca. 1 km vom Schloss entfernt.

Neersen war im Mittelalter Zentrum einer Erbvogtei, die im Jahre 1263 als kurkölnisches Lehen und Bestandteil der Neusser Vogtei über die Grafen von Kessel an die Herren von Neersen (auch Herren van der Ners - Leitname Heinrich) kam. Als 1371 der Erzbischof von Köln (und der Herr von Heinsberg, als Nachfolger des Grafen von Kessel,) Heinrich von Neersen mit der Vogtei belehnt, wird auch die Burg Neersen urkundlich erwähnt. Neersen lag an der Grenze zwischen dem Kurfürstentum Köln und dem Herzogtum Jülich. Die Burg sowie die dort ansässigen Soldaten sollten im Kriegsfall die Niersübergänge verteidigen.

Die Herren von Neersen versuchten im 14. Jh. vergeblich, ihre Vogtei zu einer eigenständigen Herrschaft aufzubauen. 1487 starb die männliche Linie der Familie aus und das Erbe fiel an Anton von Palant. Schon 1502 heiratete der hessische Ritter Ambrosius von Virmond zu Nordenbeck Agnes von Palant, die Erbtochter von Neersen, und begründete damit in Neersen eine neue Linie derer von Virmond.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) war die Familie Virmond 1621 durch Kriegsbeteiligung im Ansehen gestiegen. Johann von Virmond war für seine Verdienste in der Schlacht am Weißen Berg von Kaiser Ferdinand II. zum Freiherrn erhoben worden. Zudem hatte die Burg Neersen als Befestigung ausgedient und man wünschte einen standesgemäßen Neubau. Die für den Neubau benötigten Gelder entstammten seit Johanns Herrschaft u.a. Kriegsgewinnen, Zahlungen des Kölner Kurfürsten für die Bereitstellung bewaffneter Kräfte; aber auch der Erpressung von Steuern und Kriegsabgaben von der Bevölkerung.[1]

Schloss Neersen

Unter Adrian Wilhelm von Virmond wurde die mittelalterliche Wasserburg 1661-1669 mit dem damals beachtlichen Aufwand von 18.139 Reichstaler und rund zwei Millionen Ziegelsteinen in ein dreiflügeliges, barockes Schloss mit vier Ecktürmen umgebaut.

1706 wurde Damian Hugo von Virmond von Kaiser Joseph I. zum Reichsgrafen erhoben. 1744 starb die Familie mit dem Tod des Ambrosius Franz von Virmond im Mannesstamm aus. Seine kinderlose Witwe trat Neersen nebst Anrath und Schloss schließlich 1763 für 110.000 Gulden wieder an das Kurfürstentum Köln ab.

1794 wurde Neersen von französischen Truppen besetzt und 1798 im Rahmen der Säkularisierung endgültig von Kurköln getrennt. Nach der Franzosenzeit kaufte der letzte Amtmann von Neersen, ein Herr Josef Lenders, das Schloss. 1852 richtete der Fabrikant Felix Wilhelm Hüsgen hier eine Wattefabrik und Baumwollweberei ein. Durch einen Brand im Jahre 1859 wurde das Schloss bis auf die Grundmauern zerstört.

Neuere Geschichte

Das beschädigte Schloss wurde durch einen Krefelder Fabrikanten mit Ausnahme des Westflügels bis 1896 wieder hergestellt. 1928 erwarb der aus Viersen stammende Privatmann Emil Crous das Schloss.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte dort die 5th Armored Division der United States Army vorübergehend ihren Sitz, dieser wurde dann aufgegeben und das Schloss wurde über den Kreis Kempen-Krefeld dem DRK übergeben, das es als Erholungsheim für Kinder nutzte.

1970 wurde Schloss Neersen von der neu gegründeten Stadt Willich, in die die Gemeinde Neersen eingegliedert wurde, gekauft. Um das Schloss als Rathaus zu nutzen, wurde 1973 die Renovierung und der Wiederaufbau des Westflügels beschlossen und bis 1982 fertiggestellt.

Im Rahmen der Euroga 2002 war es ein Teil der überregionalen Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens. Zu diesem Anlass wurden die Außenanlagen nach Vorbildern des 18. Jahrhunderts wiederhergestellt. Im Park befindet sich der Park der Sinne mit verschiedenen Stationen wie Wasserspiele, Labyrinthe usw.

Alljährlicher Höhepunkt sind die Neersener Schloss-Festspiele, die im Schlossinnenhof unter freiem Himmel stattfinden.

Der Text steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation